2nd week flew by.
Schneller als gedacht waren wir dann auch schon im Banff National Park, im Lake Louise Village.
Was das Unspannendste von dieser ganzen Woche war, weil es nur aus ungefähr 3 Einkaufsläden bestand (unter Anderem einem Liquor Store, wo wir uns das erste mal legal Alkohol in Kanada gekauft haben hihi) und überlaufen war von Menschen, in dem wir trotz dem aber viel zu viel Zeit verbracht haben…
Sonst haben wir in Lake Louise eigentlich nur jeden erdenklichen Picknickplatz getestet, wobei wir sogar einmal Bärenbesuch hatten (er kam auf unsere Straßenseite galoppiert, als wir gerade Dinner vorbereitet haben – wir haben dann angefangen laut zu singen und wurden nicht weiter gestört, ich hatte allerdings trotzdem eine kleine Panikattacke) und haben auf besseres Wetter gewartet.
Währenddessen sind wir einen Morgen zum Johnston Canyon, der wirklich beeindruckend war und cool von der Strecke her durch seine Schluchten. Auf dem Rückweg sind wir allerdings fast von Menschenmassen überrannt worden und waren so schnell es ging wieder raus da.
Am nächsten Morgen ging es dann früh raus, um zum L a k e L o u i s e zu fahren.
Fun fact des Tages, meine Haare gehen jetzt nicht mehr bis unter den Bauchnabel, sondern nur noch bis kurz unter die Brust. Typisch wir… Ich hab von Anfang an gesagt, ich hätte meine Haare eigentlich noch vor Kanada schneiden müssen und wir wollten es direkt am Anfang machen. Hatten die Zeit der Welt dazu, es in einem der Hostels, an ’nem freien Tag auf Elfinlau oder in unseren Familien zu machen mit Spiegel und vernünftiger Schere. Pustekuchen. Wir stehen an diesem Morgen auf dem Parkplatz des Lake Louise, Lotta flechtet mir die haare und sagt: „das Ende sieht kacke aus, die Strähnen sind zu unterschiedlich dick, sorry, aber guck mal diesen Knick könnte man jetzt so gut abschneiden…“. Nagelschere rausgeholt, abgeschnitten: sah aus wie ein Pinsel. Logischerweise. Zopf also nochmal aufgemacht und gerade geschnitten. Man stellt sich bitte vor: Uns beide – ich mit dem Mülleimer aus unserem Auto in der Hand, Lotta die Nagelschere in der Hand – mitten auf dem Parkplatz für eine halbe Stunde damit beschäftigt mir die Haare zu schneiden. Da erntet man überhaupt keine abwertenden Blicke, nein. Wir waren ja nicht sowieso schon viel später dran als wir wollten, nein.
Als die Schneideaktion dann beendet war, ging es endlich zum Lake. An den wir Beide ziemlich große Erwartungen hatten, die allerdings ziemlich schnell verflog. Dank einer erneuten Menscheninvasion. Wir konnten es überhaupt nicht genießen oder staunen und sind straight am See vorbei in Richtung des Trails: „Plain of the Six Glaciers“. 4 stündiger Hike. Ich seit halb 5 wach, weil mir Mücken um die Ohren geschwirrt sind und generell nicht so in bester Verfassung, ABER wir haben es geschafft. Haben von ganz oben auf den winzigen Lake hinab geschaut inmitten der ihn umgebenen Eisberge. (Was sich auf jeden Fall gelohnt hat, auch wenn ich mich immer noch nicht ganz mit Wandern anfreunden kann…)
Der Montagmorgen war noch früher. 4:30 Uhr ging der Wecker. Ab ging es wieder in Richtung des Lake Louise. Allerdings war es noch nicht mal richtig hell und wir hatten ein anderes Ziel: den M o r a i n e L a k e . Unser Plan war Frühstück am See und danach Anstellen zum Kanuverleih. Wir also los und schon einen wunderschönen Hinweg durch den Sonnenaufgang mit orangenen Wolken in den Bergen gehabt. Angekommen, dick eingepackt (es war wirklich SO eisig kalt!), mit Frühstückssachen zum See.
Allein der erste Anblick des Sees war so verzaubernd, for real, das mag bescheuert klingen – aber das muss man gesehen haben. Dieser See zeichnet nicht ohne Grund dieses Land und die Rockies aus. Unbeschreiblich wie schön er ist mit den Gletschern und dem Wald und dem türkisfarbenen Wasser…
Nach dem Frühstück haben wir uns dann fürs Kanufahren angestellt, 2 Stunden gewartet und gefroren (aber sehr nette Leute kennengelernt, die einem das Warten erleichtert haben). Wir waren sogar die Allerersten und als das Kassierhäuschen eröffnet wurde hieß es nur 99$ für 1 Stunde für bis zu 3 Personen. Lotta und ich haben uns angeguckt: No, thank you. 99fucking$ für 1fuckingh Kanufahren?!
Da war uns das lange Warten echt egal, wir sind lieber um den See spaziert und haben den Blick von außen genossen und sind auf die Moräne des Lakes, was genauso beeindruckend war. Letztendlich haben wir 6 Stunden dort verbracht und wollten eigentlich gar nicht mehr weg…
Danach ging es dann direkt nach Banff.
In das wir uns von Anfang an ziemlich verliebt haben und was uns bis auf einzwei Zwischenfälle auch sehr well getreatet hat mit Campsite direkt am See bzw. kostenlosen Schlafplatz direkt vor einem der schönsten Berge in den Rockies, dem Rundle Mountain, dem wohl schönsten Hoody aller Zeiten, Freundschaftsbändchen turned into Freundschaftskette, noch mehr Mitbringseln, Ranchbesuch und einfach einer zu schönen Zeit.
Es ist zwar sehr touristisch, was ihm aber in keinster Weise seinen Charme nimmt. Die Innenstadt ist total liebevoll gestaltet und die Berge, die sie umgeben sind einfach nur zum Staunen. Mich erinnert es etwas an Squamish irgendwie, nur in Groß. Allein der Weg zum Campground am ersten Abend war … ich weiß gar nicht welches Wort ich noch nicht 1000 mal benutzt habe. Wald, Wiesenfelder, Flüsse, die Berge dazwischen iweohfeofjwfpjehvfo.
Allerdings hatte ich auch etwas Pech in unserer Zeit dort. Meine Kamera ist nämlich gecrasht, sodass der Display keine Reaktion mehr gezeigt hat und erst hieß es Totalschaden (= Heulkrampf für klein Linn). Lotta hat dann aber nochmal ein bisschen romprobiert ob sie sich sonst noch regt und das tat sie. Wir also nochmal zurück in den Fotoshop, austesten lassen und sie funktioniert noch einwandfrei, ohne Bildschirm. Glücklicherweise hat das Baby auch einen Finder, mit dem ich sowieso schon früher hätte fotografieren sollen (lol) und der jetzt zusätzlich auch meinen Bildschirm ersetzt. Glück im Unglück also. Ein bisschen mehr Unglück hatte leider das Eichhörnchen, was sich nicht vor mir retten konnte. Ich bin nach Tagen mal wieder gefahren, eigentlich fährt Lotta wirklich durchgehend, aber genau als das Eichhörnchen sich entschied über den Parkway zu laufen in einem Moment wo weder bremsen noch ausweichen was gebracht hätte, bin ich natürlich gefahren. War sehr uncool.
Dadurch, dass diese beiden Dinge an einem Tag passierten und mich ein bisschen aus der Bahn geworfen haben, blieben wir noch eine Nacht länger in Banff bis es weiter nach C a n m o r e ging.
Eine süße Kleinstadt, die mehr schöne Natur zu bieten hat, als wir es erwartet haben. Als wir ankamen, verzweifelten wir erst an der Suche nach einem Campground – zu voll, zu hässlich, zu teuer. Letztendlich sollte es aber auch einfach nicht sein, denn wir fanden einen Schlafplatz mit direktem Blick auf einen See und die Berge dahinter. Am nächsten Morgen ging es ein bisschen hiken, was wir allerdings fast abgebrochen hätten, aufgrund der Menschenmassen, die diese Wanderung mit uns machten. Wir haben es zum Glück aber dann doch durchgezogen und das klarste Wasser überhaupt zu Gesicht bekommen. So beeindruckend. Diese Farben…
Nach der zweiten Nacht in Canmore hatte die dritte Woche dann auch schon begonnen. Also that’s it about the second week I think.