eine kleine Liebeserklärung ans Ausbrechen
ausbrechen aus der Stadt
in der man alles und vor allem sich beisammen haben muss
um der Vibration, der Hektik, dem Druck standzuhalten
laufen, funktionieren, reagieren
ohne verloren zu gehen
auseinander zu fallen
unterzugehen
immer mehr, immer enger, immer voller
nach London bin ich von der einen Stadt in die nächste gerannt. Brighton, Bath, Bristol. in ihnen herumgestolpert, alles aufgenommen und immer ein Stück mitgenommen. Ausgleich gesucht und Ruhe und Halt. gefunden, an der englischen Küste (wo auch sonst?). Newquay. die Ruhe blieb aus, dafür umso mehr Gesellschaft und Seeluft und Realisieren (mit dem ein oder anderen Gin). ein langes Wochenende mit Aussicht auf die britische Küste, vom Hostelbett aus. hab mich aber auch mal näher getraut, zum Spazieren und zu einem eisigen Dip.
erfrischt zurück in der Stadt nur den Wunsch nach Freiheit gehabt. in Oxford und Nottingham oberflächlich nach majestätischen Universitätsgebäuden gesucht oder verwinkelten Altstädten. eigentlich das Grün, die Luft und den Himmel gesucht.
wieder abgehauen, wenn auch nur für einen Tag. kleinen-großen Traum dabei erfüllt. mit dem Bus über das englische Land geruckelt, entlang weiter Wiesen und Maisfelder, durch kleine Wälder und Parks, bei strahlendem Sonnenschein. die letzten Meter zum Ziel allein auf mich genommen und seitdem aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen. stand dann da, auf dem Anwesen von Chatsworth. inmitten der hektargroßen Anlagen, bestehend aus Wiesen-, Gebirgs- und Felslandschaft. hab nur auf Mr. Darcy gewartet, der mit seinem schwarzen Friesen an mir vorbeireitet. das Schloss auch von innen bestaunt und schon gar nichts mehr erwartet, doch die Gartenlandschaft hat mich nochmal kurz übermannt. hab mich wie die Adlige selbst gefühlt, die durch ihre Gemüsegärten und Blumenbeete streift. war ein zauberhafter Tag, einfach mal machen.
mein letzter Stopp war auch ein Escape in sich: ich hab vor meinen Abschlusstagen in London noch einmal kurz das Land gewechselt und war fünf Tage in Edinburgh, Schottland – inklusive einem Tagesausflug in die Scottish Highlands. ich hatte schon vorher viele Fotos von Edinburgh gesehen und war sowieso sofort mit der Stadt verbunden durch seine magische Vergangenheit…
ich hab ehrlich gesagt versucht, dem Trubel des Fringe Festivals zu entkommen, das die Stadt quasi elektrisiert hat. die Straßen waren 24/7 wach und bespielt, literally jede Straße. ich war zu dem Zeitpunkt leider überhaupt nicht mehr bereit für Gesellschaft und Party und Unternehmungen und hatte ziemlich mit Heimweh zu kämpfen, wollte nur noch für mich allein sein. die Szenerie und Stimmung von Edinburgh hat mich aber trotzdem komplett umgehauen.
ich bin meist früh raus, um noch etwas Ruhe beim Erkunden der Stadt zu haben, in die Naturflecken drumherum zu gelangen oder in die Highlands zu flüchten. was eine vielseitige, wunderschöne und aufregende Stadt. if there’s one place you need to go within your time here, it’s this one. Edinburgh bietet so viel Glanz und Charakter und hat wirklich für jeden ein ganz eigenes Plätzchen, you’ll see.
mein Tag in den Scottish Highlands war der perfekte Abschluss für meine Zeit in Schottland. mir hat’s so das Herz erfüllt, wieder in den Bergen zu sein und neue Landschaften zu bestaunen. auf eine ganz andere Art als vor zwei Jahren in Kanada, aber genauso wunderschön. tiefgrüne Wälder, ein Loch nach dem anderen (natürlich mit einer Nessy each), bewachsene Berge und Schafe, Schafe, Schafe. war auf keinen Fall mein letztes Mal, komme mit mehr Zeit und Lust zurück.
catching life when it seems to run away. so.
dagesessen
beobachtet
wie das Wasser gegen die Steine klatscht,
wie die Wellen den Sand überschwemmen,
und der Sog sie wieder zurückzieht
Augen zu
Ohren voller Melodie,
natürlicher oder ausgewählter
Herz auf
Gedanken losgelassen,
auf Pause gedrückt und alles eingefroren
kein Zwang, kein Druck, gedankenlos