hello Cologne // hello TH // hello new lifetime
Drei Monate Berlin, die verflogen sind wie drei Tage und nach denen auch schon das nächste Abenteuer auf mich wartete: Der Studiengang „Online-Redakteur“.
Ich war keine Woche zuhause als der Einführungstag anstand, in dem ich mit meinen 60 Kommilitonen das erste Mal gemeinsam in der TH Köln saß und mir dachte „was zur Hölle mache ich hier eigentlich?“. Neue Gegend, neue Leute, Neues lernen, neuer Lebensabschnitt. Zurück zu Wohnen bei Mama und Papa, zurück nach Köln, zurück zu einem Stundenplan, einer Klassenatmosphäre, Hausaufgaben, Prüfungen, etc. Ciao.
Mein Kopf ist komplett in Berlin geblieben – hat alles blockiert, was nichts mit t-online.de zu tun hatte. Er wollte überhaupt nicht ankommen, Zuhause nicht und auch nicht in dem Gedanken der bevorstehenden Zeit. Wieso auch? Er hatte sich ja gerade erst so richtig an Berlin gewöhnt. Aber das hat keinen interessiert und auch keiner so richtig verstanden, also: Kick ass and get through.
Mein Leben ist vor mir her gelaufen und hat sich erst mal nicht wieder einfangen lassen. Mich hat das total unter Druck gesetzt: Ich konnte mich nicht richtig aufs Studieren einlassen, wollte aber und wusste nicht wie ich dagegen angehen soll. Gleichzeitig musste ich alles andere unterbekommen (Familie, Freunde, Freund, Sport, Gedanken um einen Nebenjob, Pläne für den Blog, …), hatte 1000 Mental-Tabs offen und musste mich von jetzt auf gleich neu sortieren und organisieren.
Und wie siehts mittlerweile aus? Nicht wirklich anders. Einige Tabs haben sich geschlossen, einige sind mehr oder weniger abgearbeitet – der Großteil ist noch da. Nach über einem Monat, den ich jetzt studiere und wieder Zuhause bin. Indem ich mir nur Gedanken mache und in die Tat umsetze, generell mache und tue und irgendwie doch nicht voran komme. Weil nun mal alles seine Zeit braucht. Diese Zeit muss man den Dingen allerdings auch geben. Und sich selbst muss man diese Zeit geben. Es bringt nichts, alles auf einmal und sofort und so schnell wie möglich erledigen zu wollen.
„if you need more time to understand how you feel about a thing. give yourself more time to understand how you feel about a thing.“ – Nayyirah Waheed
Den Gedanken ihre Zeit lassen, darum gehts: Nicht Fertigstellen, Abliefern und Entscheiden auf Knopfdruck. Nicht von Druck, Stress oder äußerer Beeinflussung leiten lassen. Ein Schritt nach dem anderen gehen. In die eigene Richtung. Sich bewusst sein, was und wofür man etwas tut. Vor allem wenn es dabei um einen selbst geht. Wenn das Leben sich nur noch um alles dreht, was zu tun und zu lassen ist und nicht mehr um einen selbst – läuft irgendwas falsch. Verlier dich selbst nicht aus den Augen. Make yourself a priority.
& damit zurück zu meinen kleinen Abenteuern, den jetzigen und allen zukünftigen. Mit all den Gedanken, To-Dos und sich weiter öffnenden Tabs, aber mit mehr Zeit und damit so viel weniger und so viel leichter. I’m ready for you.