The little things.
Bin gestern nach Köln gefahren, um Julian LeBen auf der Schildergasse spielen zu sehen – ihm ein Stündchen zuzuhören. Nur dafür. Heimgefahren mit ’nem Dauergrinsen, weil die letzte Stunde mir mehr gegeben hat als die 24 deprimierenden Stunden davor. Hab eine große Schleife vom Bahnhof nachhause durch den Wald gedreht, Sprachnotizen aufgenommen – mir alles von der Seele geredet, reconnectet, bin dankbar gewesen.
Völlig ok, diese schlechten Tage. Völlig ok, diese Planlosigkeit. Völlig ok, dieses einsam fühlen.
Aber nicht für immer, nicht für alles und vor allem nicht für mich.
Wieder raus aus dem Loch. Die Dinge nicht größer machen als sie sind. Akzeptieren, Aushalten, Ändern wenn möglich, weiter. Kein zu tiefes Hineinsteigern, kein Verschließen vor dem Rest. Die Kleinigkeiten schätzen, sich dran freuen. Am Verstanden werden – von Songtexten, Menschen, der Natur. Am Sonnenauf- oder untergang, dem bunten Farbenspiel in den Wolken. Am leichten Kaffeegeschmack auf den Lippen nach dem Frühstück. An einem Buch, dem Eintauchen in eine andere Welt. An den Fotos vom letzten Sommer, den Erinnerungen an kleine-große Abenteuer. An jedem guten Lauf, an jedem schlechten Lauf. Am selbst gemachten Bananenbrot, frisch aus dem Ofen. Am Jemandem-zum-Lachen-gebracht-haben. An dem Shirt, was nicht aus ’nem 0815-Shop ist, sondern eine Bedeutung hat oder womit man vielleicht sogar was Gutes getan hat. Für sich. Für alle.
Man kann sich oder die Welt nicht von jetzt auf gleich auf den Kopf stellen. Es wird immer etwas geben, was stört, was nicht läuft, was runterzieht – für sich. Für alle. Aber es gibt auch immer eine Chance, ein Ende, eine Lösung. Die eigenen Probleme in die Hand nehmen und daran arbeiten, seinen Teil beizutragen. Mit den kleinen Dinge anfangen und sie immer im Auge behalten, weil: